In rund 80 Gasthäusern, Kaffeehäusern, Trinkhallen, Bierdepots oder Lebensmittelständen konnte man bodenständig essen. Zu den bekanntesten Gasthäusern gehörten „Zum Schweizerhaus“ sowie „Zum Englischen Reiter“. Freilich wurden beide Lokale in ihrer langen Geschichte schon mehrmals umgebaut, aufgebaut und neu übernommen. Sie sind auch heute noch sehr beliebt.
Das Schweizerhaus wurde 1840 durch Eduard van der Nüll entworfen und errichtet. Er war jener Architekt, der 1861 auch den Bau der Staatsoper am Ring plante. Der Bau der Oper brachte ihm leider kein Glück. Es war das erste Gebäude an der neuen Ringstraße und konnte den Erwartungen nicht gerecht werden. Gegenüber dem monumentalen Heinrichshof wirkte die Oper klein, als dann auch noch das Straßenniveau vor der Oper um einen Meter angehoben wurde, wirkte die Oper wie eine versunkene Kiste. Die öffentliche Kritik trieb den armen Van der Nül in den Selbstmord.
Seit mehr als 100 Jahren führt die Familie Kolarik das Schweizerhaus, das für seine saftigen Stelzen und das köstliche Budweiser Bier aus Tschechien bekannt ist. Das Bier Zapfen ist hier eine große Kunst, erfolgt langsam und mit Liebe. Erst wird, geruht und hauptgezapft und nach einer Pause fertiggezapft. So entsteht das schönste Krönchen!
Das Gasthaus „Englischer Reiter“ hat seinen Namen durch die Sympathie der damaligen Wirtin mit Reitern aus Großbritannien, die während eines Reitturniers in der Krieau bei ihr eingemietet waren. Das Lokal besteht schon seit 1817 und ist somit das älteste im Wiener Prater.